Gartentipps der Fachberatung der Stadtgruppe

Nr. 21 Frühling: Schnitt der Weinstöcke, Rosen- und Rasenpflege

Schnitt der Weinstöcke

Die Frostperiode in der zweiten Februarhälfte hat den Winterschnitt der Reben verzögert. Sofern noch nicht geschehen, kann dieser jetzt noch bei trockener Witterung vorgenommen werden. Bis Ende März sollte man aber nicht warten, da die Reben sonst nach dem Schneiden stark bluten können. Allerdings erholen sie sich bei ausreichender Bodenfeuchtigkeit davon recht schnell.

Beim Winterschnitt schneidet man die Fruchtruten des Vorjahres auf 1 bis 4 Augen zurück. Da nicht immer alle Augen austreiben, benötigt man eine gewisse Reserve. Nach dem Austrieb entscheidet man sich dann für den besten Trieb und entfernt die anderen. Der Weinstock trägt nur an solchen neu gebildeten Jahrestrieben Trauben, die aus den Vorjahrestrieben wachsen. Die unmittelbar aus dem älteren Gerüstholz wachsenden Triebe sind unfruchtbar (Wasserschosse) und können entfernt werden. Wie beim Apfelbaum lassen sich diese aber auch nutzen, um einen neuen Ast zu ziehen und den Weinstock zu verjüngen. Werden sie dagegen nicht benötigt, wird glatt am alten Holz abgeschnitten, um das Austreiben zahlreicher schlafender Augen an der Basis zu verhindern.


Rosenpflege im Frühling

Rosen überstehen strenge Winter besser, wenn sie tief gepflanzt wurden, d.h. die Veredlungsstelle mindestens eine Handbreit unter der Erdoberfläche liegt. Wurden die Pflanzen im Spätherbst zusätzlich mit Erde angehäufelt, sollten zumindest die abgedeckten Pflanzenteile die Februarfröste unbeschadet überstanden haben. Vor den ersten Schnittmaßnahmen wird der Winterschutz wieder entfernt. Der Frühjahrsschnitt sollte noch vor dem Austrieb zum Zeitpunkt des Knospenschwellens durchgeführt werden. Der richtige Zeitpunkt ist gekommen, wenn keine stärkeren Spätfröste mehr zu erwarten sind (= mit Blühbeginn der Forsythie). Hier einige wichtige Schnitt-Regeln für alle öfter blühenden Rosen:

  • nur scharf geschliffene Scheren verwenden
  • zurückgefrorene, kranke bzw. dürre Triebe entfernen
  • Faustregel: etwa die halbe Trieblänge zurückschneiden, dabei starke Triebe weniger tief schneiden als schwache (Schnitt fördert Triebwachstum)
  • starker Schnitt auf 3 – 4 Augen oder 10 – 15 cm, mittelstarker auf 6 – 8 Augen oder 20 – 25 cm, schwacher Schnitt auf 10 – 12 Augen oder 30 – 35 cm Trieblänge
  • ca. ½ cm oberhalb eines nach außen stehenden Auges schneiden
  • Schnitt schräg führen – weg vom Auge (Wasserablauf nicht in Knospe)
  • bei zu dicht stehenden Trieben einen vollständig entfernen
  • Triebe, die dünner als ein Bleistift sind, ebenfalls wegschneiden

Einmal blühende Rosen, z.B. Wildrosen, werden nicht wie oben beschrieben zurückgeschnitten, da sie am alten Holz blühen. Allerdings lässt die Blühwilligkeit nach, wenn Triebe vier Jahre oder älter sind. Auch stehen sie zu dicht und die Krankheitsanfälligkeit erhöht sich. Daher sollten sie etwa alle
3 – 5 Jahre ausgelichtet und überalterte Triebe in Bodennähe entfernt werden. Dieser Rückschnitt kann sowohl im Spätherbst als auch zeitigen Frühjahr durchgeführt werden, wobei die Wundheilung im Frühjahr zügiger verläuft.


Rasenpflege im zeitigen Frühjahr

Eine Startdüngung bereits im März wirkt sich positiv auf das Rasenwachstum aus, da zu diesem frühen Zeitpunkt bereits ein starkes Wurzelwachstum stattfindet. Der Boden darf jedoch nicht mehr gefroren sein. Aufgrund der noch recht niedrigen Bodentemperaturen kommen jetzt nur Mineraldünger (Mehrnährstoffdünger, Volldünger) in Frage, keine organischen Dünger wie Kompost, da die Mikroorganismen im Boden noch nicht aktiv sind. Optimal für eine dichte Grasnarbe sind fünf auf die Saison von März bis Oktober verteilte Düngergaben mit jeweils 5 Gramm Reinstickstoff/m2.

Mit dem Vertikutieren sollten Sie dagegen bis zum Mai warten, da die entstehenden Lücken in der Narbe vorher nicht durch keimende Gräser geschlossen werden.