Gartentipps der Fachberatung der Stadtgruppe

Nr. 13 Wühlmausbekämpfung, Bodenprobenahme, Blattläuse, Herbstzeit

Wühlmausbekämpfung

In vielen Kleingartenvereinen waren in diesem Jahr massive Schäden durch die Schermaus, auch Große Wühlmaus genannt, zu verzeichnen. Zurzeit füllen die Nager ihre Vorratskammern für die Wintermonate und lassen sich recht gut mit Kastenfallen fangen, die mit Möhren- oder Selleriestückchen beködert wurden. Noch attraktiver als Köder ist Topinambur. Achtung, da Wühlmäuse Krankheitsüberträger sind, die Tiere nicht mit bloßen Händen anfassen (am besten Einmal-Handschuhe verwenden)! Zur Bekämpfung können auch im Fachhandel erhältliche, für „nicht berufliche Anwender“ ausgewiesene Vergrämungsmittel oder Giftköder eingesetzt werden. Pflanzen Sie bei Wühlmausproblemen Obstbäume, aber auch Zwiebel- und Knollengewächse, in spezielle Drahtkörbe aus 13 mm-Sechseck-Maschendraht.

Bodenprobenahme

Die ergiebigen Niederschläge im Oktober und November haben zu einer gründlichen Durchfeuchtung des Gartenbodens geführt. Dieser Umstand erleichtert die Bodenprobenahme mittels eines speziellen Bohrstocks, den Sie in der Geschäftsstelle der Stadtgruppe in Frankfurt-Eckenheim entleihen können. Etwa alle vier Jahre sollte eine Bodenuntersuchung durchgeführt werden, um gezielter düngen zu können. Bei vielen Gärten zeigte sich bereits, dass nur einzelne Nährstoffe wie Kali oder Kalk fehlen, andere wie Phosphor dagegen im Überfluss vorhanden sind. Hinweise zur Vorgehensweise können Sie der Rubrik „Angebot Bodenproben“ entnehmen.

Blattläuse an Schnittlauch

Zu den eher seltenen Gästen gehört die Schalottenlaus, die sich in diesem Herbst an Schnittlauch, Knoblauch-Schnittlauch und Speisezwiebeln extrem stark vermehrte. Befallene Schnittlauchpflanzen zeigten zunächst gelbe Spitzen, zuletzt starb das Laub vollständig ab. Winterwirt dieser Blattlausart ist die Erdbeere. Geflügelte Läuse verlassen die Zwiebelgewächse zwischen August und Ende Oktober und wechseln auf Erdbeerpflanzen in der Nachbarschaft über. Dort saugen sie bis etwa Ende Mai/Anfang Juni an den jungen Blättern und Blattstielen, wobei sie auch Viruskrankheiten übertragen können. Wurde Befall an Schnittlauch oder Zwiebeln festgestellt, sollten Erdbeerpflanzen im Frühjahr sorgfältig auf Blattläuse kontrolliert werden (ggf. die Fachberatung einschalten).

Herbstzeit ist Pflanzzeit

Während Containerware im Prinzip ganzjährig gepflanzt werden kann, ist die beste Pflanzzeit für wurzelnackte Gehölze und Ballenware der Herbst. Lediglich bei frostempfindlichen Pflanzenarten sollte man besser das Frühjahr abwarten. Der Standort im Garten muss auf die Bedürfnisse der jeweiligen Gehölzart abgestimmt werden: Bevorzugt die Pflanze Sonne, Halbschatten oder sogar schattige Lagen? Benötigt sie einen humosen, eher sauren Boden oder lehmige, kalkreiche Erde? Nicht jedes Gehölz eignet sich für jeden Garten. Bedenken Sie auch, dass die Pflanze wächst und auch künftig ausreichend Platz und Wurzelraum benötigt!

Nach dem Kauf dürfen die Wurzeln der Gehölze zu keinem Zeitpunkt austrocknen. Wird nicht sofort gepflanzt, müssen die Gehölze an einem schattigen Ort in den Einschlag. Wurzelnackte Pflanzen stellt man vor der endgültigen Pflanzung am besten über Nacht ins Wasser und kürzt vor dem Pflanzen zu lange und beschädigte Wurzeln ein. Bei Ballen- und Containerware ist der Wurzelballen durchdringend zu wässern. Das Ballentuch vor dem Pflanzen oben öffnen, damit der Wurzelhals später nicht eingeschnürt wird; Gewebe mit Kunststoffanteil besser ganz entfernen. Bei Containerpflanzen sollten die außen liegenden Wurzeln auseinandergebogen werden.

Nun wird bei frostfreiem Boden eine Pflanzgrube angelegt, die fast die doppelte Breite des Ballendurchmessers aufweist. Ober- und Unterboden legt man beim Ausheben getrennt ab. Die Sohle ist spatentief zu lockern. Die Pflanze wird nun so ins Pflanzloch eingestellt, dass sie später in der gleichen Höhe wie zuvor in der Baumschule bzw. im Container steht. Beim Einfüllen der Erde ist bei humusarmen Böden eine Anreicherung mit Kompost oder organischem Dünger empfehlenswert. Zuletzt die Erde leicht (!) antreten, einen Gießrand anlegen und gründlich wässern, um Erde in die Hohlräume im Wurzelbereich zu spülen. Anschließend immer intervallweise wässern und wieder rücktrocknen lassen, da dies die Wurzelbildung fördert.

Vergessen Sie nicht den Pflanzschnitt bei Ballenware: Da das Gehölz beim Roden in der Baumschule mindestens ein Drittel seiner Wurzeln verloren hat, können es die verbliebenen Wurzeln im Jahr nach der Pflanzung nicht ausreichend mit Wasser versorgen. Damit es nicht partiell zurücktrocknet, sollte daher ein kräftiger Pflanzschnitt durchgeführt werden.