Gartentipps der Fachberatung der Stadtgruppe

Nr. 12 Feuerwanze an Malvengewächsen, Herbstmilben und Frostspanner

Feuerwanze an Malvengewächsen

Die orangerote und schwarze Färbung erinnert zwar an Marienkäfer, aber auf der Beliebtheitsskala der Kleingärtner rangiert sie weit hinten: die Feuerwanze. Diese Insekten treten an sonnigen Plätzen im Garten oft in Massen auf. Im Spätsommer und Herbst saugen sie gerne an den Samen von Malvengewächsen, von Linden oder Robinien. Überwiegend fressen die Tiere aber tote, gelegentlich auch lebende Insekten und deren Eier. Daher ist die Feuerwanze eher als Nützling anzusehen und sollte im Garten geduldet werden.

Herbstmilben – Plagegeister im Garten

Die Herbstmilbe, auch Erntemilbe genannt, kann dazu führen, dass wir die Freude an unserem Kleingarten verlieren. Bisse der mikroskopisch kleinen Milbenlarven verursachen einen enormen Juckreiz und als Folge gerötete Schwellungen. In diesem Fall hilft oft nur noch eine entzündungshemmende Salbe aus der Apotheke. Einzig positiver Aspekt: Bislang gibt es keine Hinweise, dass durch die Saugtätigkeit Krankheiten auf den Menschen übertragen werden können wie bei Zecken.

Wurden Herbstmilben über Haustiere, Mäuse etc. in den Garten eingeschleppt, ist es schwer, sie wieder loszuwerden. Die Larven klettern an Grashalmen bis zur Spitze hoch und lassen sich von Mensch oder Tier abstreifen. Zu den Gegenmaßnahmen zählen daher das regelmäßige Mähen des Rasens und Einsammeln und Entsorgen des Schnittguts über die Biotonne. Da sich die Milben auf moosreichen Rasenflächen besonders wohl fühlen, empfiehlt sich in diesem Fall das Vertikutieren des Rasens im Frühjahr. Auch regelmäßiges Wässern bei Trockenheit ist hilfreich. Im Gegensatz zu den Larven saugen die erwachsenen Milben an Gräsern, schädigen den Rasen aber nicht sichtbar. Daher gibt es auch keine Pflanzenschutzmittel gegen Herbstmilben. Gegenmittel nennen sich „Biozide“ und sind im Gartenfachhandel frei verkäuflich (kein Selbstbedienungsverbot wie bei Pflanzenschutzmitteln). Bei der Gartenarbeit sollten Sie lange Hosen, Socken und geschlossene Schuhe tragen. Einen noch besseren Schutz erreichen Sie, wenn Sie die Hosenbeine in die Socken stecken. Bei stärkerem Auftreten der Herbstmilbe empfiehlt es sich, die Kleidung nach der Gartenarbeit in die Waschmaschine zu stecken.

Frostspanner: Ab Anfang Oktober Leimringe anbringen

Wiederholt haben Raupen des Kleinen und Großen Frostspanners in den letzten Jahren zum Austrieb massive Fraßschäden an Obst- und Ziergehölzen verursacht. Um einen erneuten Befall im Frühjahr 2017 zu verhindern, können bereits jetzt Gegenmaßnahmen ergriffen werden.

Nach den ersten kalten Nächten im Herbst wandern die flugunfähigen Weibchen des Schmetterlings (siehe Foto links) an den Stämmen empor, um ihre Eier in der Baumkrone abzulegen. Durch rechtzeitiges Anbringen von Frostspanner-Leimringen an Stämmen und Stützpfählen lässt sich das verhindern. Diese mechanische Bekämpfungsmethode funktioniert sehr sicher, sofern keine „Brückenbildung“ durch anhaftendes Falllaub auf der beleimten Fläche erfolgt. Dennoch kann es im Frühjahr zu einem leichten Befall kommen, wenn Junglarven von Bäumen ohne Leimring vom Wind verdriftet werden. Deshalb wäre es wünschenswert, dass möglichst viele Gartenfreunde die Maßnahme durchführen.